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Dienstag, 5. Juli 2016

DER ENGLISCHE GRUSS (7 / 9)

Fortsetzung von DER ENGLISCHE GRUSS (1 / 9)
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Fortsetzung von DER ENGLISCHE GRUSS (6 / 9)

Es überstrahlt endlich Maria drittens die Engel durch ihre Reinheit und Würde; denn sie war nicht bloß selbst rein, sondern hat auch anderen die Reinheit vermittelt. Sie war nämlich ganz rein vorab von aller Schuld, da sie weder die Erbsünde noch eine schwere oder lässliche Sünde sich zuzog.
Sie war aber auch rein von aller Strafe (was der Engel mit den Worten andeutete):

Du bist gebenedeit unter den Frauen

Es ist nämlich wegen der (Ur-) Sünde ein dreifacher Fluch über die Menschheit ausgesprochen worden:

1. Der Fluch über das Weib: — dahin lautend, dass es in Verderbnis empfangen, mit Beschwerden tragen und in Schmerzen gebären werde. Von diesem Fluche aber war Maria frei, da sie den Erlöser ohne Verderbnis empfangen, voll Tröstungen getragen und ohne Schmerzen geboren hat, nach den Worten des Propheten: „Sie sprosset und frohlocket in Freude lobsingend“ (Isai. 35. 2).

2. Der Fluch über den Mann, darin bestehend: dass er im Schweiße des Angesichtes sein Brot essen solle. Von diesem Fluche war Maria frei, weil, wie der Apostel lehrt, „die Jungfrauen frei sind von den Sorgen dieser Welt und Gott allein dienen“ (1 Cor. 7).

3. Ein Fluch, der beide Geschlechter trifft: dass sie nämlich alle in Staub zurückkehren müssen. Und auch von diesem Fluche ist Maria frei geblieben, weil sie auch ihrem Leibe nach in den Himmel aufgenommen worden ist. Denn wir glauben, dass sie nach dem Tode wieder auferweckt und in den Himmel emporgetragen worden sei. „Erhebe dich, o Herr! zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Heiligung“ (Ps. 131.8).

So war also Maria frei von jedem Fluche; und deshalb ist sie gebenedeit unter den Weibern, weil sie allein den Fluch gehoben, den Segen gebracht und die Pforten des Paradieses geöffnet hat. Und so kommt ihr endlich auch deswegen passend der Name Maria zu, denn es bedeutet derselbe auch „Meeresstern“; wie nun die Schiffer durch den Meeresstern in den sicheren Hafen geleitet werden, so werden die Christen durch Maria den Meeresstern zur himmlischen Herrlichkeit geführt.

(aus: Katechismus des hl. Kirchenlehrers Thomas von Aquin)




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