Warum spricht er nicht katholisch?
"Es sei aber eure Rede:
Ja, ja; neine, nein!
Was aber darüber hinaus geht, ist vom Bösen!" (Mt 5,37)
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Konsequenzen für die Ökumene mit den Orthodoxen
In einem Aufsatz mit dem Titel „Der atheistische Westen im
Lichte der Orthodoxie“, der sich auf das 2006 in Moskau
abgehaltenen „X. Weltkonzil des Russischen Volkes“ bezieht, fragt
Patriarch Alexis II.:
„‚Bis zu welchem Grad erlaubt die westliche Sichtweise …
einem orthodoxen Volk gemäß des Glaubens zu leben, den es bekennt?‘
Er erklärte die orthodoxe Sicht, wonach das westliche
Konzept der Menschenrechte zu einem ‚Wiederaufleben des Neuheidentums‘ geführt
hat. Die Teilnehmer des Konzils
verurteilten die ‚entstellte Sicht zu den Menschenrechten‘, die im
zeitgenössischen Westen vorherrschend geworden ist. Nachdem er alle
traditionellen geistigen und moralischen Werte von sich gewiesen hat, führt der
selbstsüchtige Individualismus der westlichen Sichtweise eindeutig zum einem
Zusammenbruch von Gesellschaft und Ehe, zu sexueller Verdorbenheit und
ökologischen Katastrophen.“
Weiter heißt es:
„Das Konzil lehnte besonders die Idee der ‚moralischen
Autonomie‘ ab. Diese westlich-individualistische Idee, die aus dem Protestantismus
hervorging und seit den 1960er Jahren vom römischen Katholizismus weitestgehend
übernommen wurde, ist dem orthodoxen Glauben fremd. Sie postuliert, daß die
individuelle moralische Autonomie nur von der Autonomie anderer Individuen
beschränkt ist und daß es keine darüber stehende Autorität gibt, die zwischen
Gut und Böse unterscheiden kann. Diese relativistische und im Grunde
selbstsüchtige Lebenssicht kann von der Orthodoxen Kirche nicht akzeptiert
werden.
Die [orthodoxe] Kirche glaubt, daß die Steigerung der
Autonomie und der Rechte eines Individuums ins Absolute, ohne dem Gegengewicht
moralischer Verantwortung, unvermeidlich zum Suizid der Zivilisation führt, wie
das nun überall in der westlichen Welt geschieht.“
Dem habe ich nichts hinzu zu fügen!
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