Von diesem einen Wort
strahlt die ganze freudige Innigkeit des Introitus und alle Freude der heutigen
Liturgiefeier aus. Der Herr ist nahe. Er wird nicht erwartet nach Tausenden von
Jahren, er wird nicht gesucht in fernen Himmeln. Er ist da, er ist mitten unter
uns. Unser Advent ist nicht die sehnsüchtige Erwartung der vorchristlichen
Menschheit. Der Messias, der Heilandgott, den Juden wie Heiden erwarteten, ist
gekommen. Gott hat sein Volk erlöst. Und er ist nicht von ihm gewichen.
Er ist mitten in seiner
Kirche. Sein lebendiger Hauch, sein göttliches Leben atmet in jedem Getauften.
Aus seiner Kraft und Liebe leben alle, die an ihn glauben. In jedem von uns,
die wir an seinem heiligen Opfer teilnehmen, wächst sein feuriges unsterbliches
Leben.
Jeder von uns weiß es und
erfährt es in jedem Augenblick, daß „wir in ihm leben, uns bewegen und
sind", daß wir kein gutes Wort sprechen, keinen heiligen Gedanken fassen,
keinen gläubigen Blick zum himmlischen Vater erheben können ohne ihn, den
lebendigen, gegenwärtigen Christus in uns.
(Aemiliana Löhr, Das
Herrenjahr)
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