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Sonntag, 16. Februar 2014

Septuagesima

Um den Sinn des Sonntags Septuagesima verstehen zu können, sollte man wissen, dass nach der überlieferten Ordnung der Heiligen Liturgie die Vorbereitung auf Ostern in drei Stufen erfolgt:
1.- Vorfastenzeit - entferntere Vorbereitung
2.- Fastenzeit - nähere Vorbereitung
3.- Passionszeit - nächste Vorbereitung

Der lateinische Name der Vorfastenzeit, Septuagesima (= siebzig), bezieht sich nicht auf die genaue Zahl der Tage vor Ostern, sondern ist symbolisch zu verstehen, nämlich als Hinweis auf die 70 Jahre, in denen das Volk Israel, fern von Sion, in Babylon in Gefangenschaft weilte (vgl. Jer 25, 11).

Ebenso klingt die alte Vorstellung an, nach welcher das gesamte Menschengeschlecht durch sieben Weltzeitalter hindurch zum Ziel der Ewigkeit gelangen muss.

1.- Das erste dieser Zeitalter geht von der Erschaffung Adams bis Noe.
2.- Das zweite Zeitalter dauert von Noe bis Abraham.
3.- Das dritte Zeitalter reicht von Abraham bis Moses.
4.- Das vierte Zeitalter geht von Moses bis David.
5.- Das fünfte von Moses bis zum babylonischen Exil.
6.- Das sechste vom Ende des Exils bis Christus.
7.- Im siebten dieser Zeitalter, das mit Christus beginnt und bis zum Jüngsten Tag dauert und das darum den Namen „Endzeit“ trägt, leben wir heute.

Diese Endzeit wird von mancherlei Trübsal geprägt,
doch wird der Blick über den Karfreitag hinaus gelenkt:
Per crucem ad lucem! - Durch das Kreuz zum Licht!

Auf die bittere Zeit der Vorbereitung folgt die süße Zeit von sieben österlichen Festwochen, die nichts anderes sind als ein Vorgeschmack der ewigen Freuden des Himmels.

Ab dem Sonntag Septuagesima bis zur Feier der Osternacht verstummt das Alleluja, und die liturgische Farbe ist violett. Das Gloria wird nur zu einigen Festtagen gebetet.



1 Kommentar:

  1. DANKE für den Hinweis! Ich als "Neuling" hätte das Alleluia erst ab Aschermittwoch weggelassen.

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