Das Drama der vielen Wahrheiten
zieht die Freigabe aller
gesagten Sätze
zur lizenzfreien
Verdrehung nach sich.
Jeder hat das Gesagte eben
so verstanden,
wie er es verstanden hat.
Oder:
Es kam eben so rüber -
auch wenn’s nicht so gesagt wurde.
Es ist nahezu
gleichgültig, was einer sagt.
Es interessiert vielmehr,
was ich verstehen will.
Das genaue Hinhören, das
Nachfragen,
der Vorrang der
Sachinhalte sind out.
Und die Möglichkeit, dass
ich unrecht habe,
mein Leben aufgrund meiner Fiktionen verpfusche,
darf nicht ausgesprochen
werden.
Es wäre der postmoderne
Tabubruch.
Meine Gefühle können sich nicht irren.
Gefühle sind der
zeitgenössische Kaffeesatz,
aus dem bedenkenlos
die persönliche Wahrheit
abgelesen wird.<<
(Hervorhebungen von mir)
Quelle bei Zeitschnur Zwiesprache und Wahrheit
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